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1. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 72

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
72 Viii. Vom Westfälischen Frieden bis zur Französischen Revolution. Ziel bcr österreichischen Politik. Verhandlungen mit Frankreich. Au. Die Justiz sollte unabhängig von fürstlicher Laune sein. Eine Verordnung vom Jahre 1746 verlangte: es sollte „eine kurze und solide Justiz hergestellt und alles dabei bloß nach Vernunft, Recht und Billigkeit, wie es das Beste des Laudes und der Untertanen erfordert, eingerichtet werden". — So erstarkte unter Friedrichs landesväterlichem Regiment die Volkskraft; es füllten sich die Kassen und der preußische Staat wurde zur Lösung der Aufgaben vorbereitet, die bald in beinahe überwältigender Größe an ihn herantraten. § 94. Der Iii. Schlesische Krieg oder der Siebenjährige Krieg 1756-176.3: Entstehungsgeschichte. 1. Der Ausgang der beiden Schlesischen Kriege hatte Maria Theresia schwer getroffen. Die Erinnerung an den Verlust des wohlhabenden Schlesien wich nicht mehr ans ihrem Bewußtsein und erzeugte uach und nach das Gefühl der Rache, das endlich ihre ganze Politik bestimmte. Das unverrückbare Ziel derselben war fortan die Wiedererwerbung Schlesiens und die Demütigung Preüßeus. Daß solches Ziel aus eigener Kraft nicht zu erreichen war, stand in Wien fest. Daher sah man sich nach Bundesgenossen um und ließ kein Mittel unversucht, um eiue große Koalition gegen Friedrich zu stände zu bringen. Die wichtigste Rolle in den Unterhandlungen, welche mit den großen Mächten Europas geführt wurden, spielte der Minister Kaunitz. 2. Welche Mächte wurden nun in den Kreis der österreichischen Interessen gezogen? Kaunitz dachte zuerst au einen Staat, der seit länger als zweihundert Jahren beständig auf die Schwächung der Habsburger bedacht war und der österreichischen Dynastie die tiefsten Wunden geschlagen hatte, an Frankreich. Es war schwer, den Boden gemeinsamer Interessen zu finden; aber Kaunitz schien das nicht unmöglich. Durch die Marquise von Pompadour, eine Dame, welche großen Einfluß auf die Entschließungen des französischen Königs Ludwig Xv. hatte, machte er diesem die österreichischen Vorschläge: Allianz mit Österreich und Hilfe zur Wiedererwerbuug von Schlesien. Er bot sür die Einwilligung in dieselben: die Abtretung der Niederlande an Frankreich und das Versprechen, einer Besitzergreifung Hannovers, das durch Personalunion mit England verbunden war, nicht entgegenwirken zu wollen. Lange schwankte Ludwig Xv. Er konnte eben ein gewisses Mißtrauen in die Aufrichtigkeit der österreichischen Vorschläge nicht unterdrücken. Da griffen Vorgänge jenseits des Ozeans entscheidend in

2. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 195

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
§ 133. Die Revolution von 1848. 195 nach Mitternacht dauerte. Am Morgen des 19. März gab der König Befehl zum Abzug der Truppen aus der Hauptstadt; auch willigte er in die Errichtung einer Bürgerwehr zum Schutze der Ordnung und Sicherheit. 5. Im Mai wurde in Berlin die aus allgemeinen Wahlen her-vorgegangene (Preußische) Nationalversammlung eröffnet. Versammlung. Sie sollte durch gemeinsame Arbeit mit der Regierung eine Verfassung schaffen. Bald aber zeigte sich ein unüberbrückbarer Gegensatz zwischen der demokratischen Kammermehrheit einerseits, der Regierung und ihren Anhängern anderseits. Die Beratungen verliefen resultatlos. Infolgedessen hob Friedrich Wilhelm die Nationalversammlung, die inzwischen wegen häufiger Störungen von Berlin nach Brandenburg verlegt worden war, auf und verkündete (oktroyierte) im Dezember 1848 dem Lande eine von der Regierung entworfene Verfassung, welche von den aus Grund derselben zusammengetretenen zwei Kammern beraten und am 6. Februar 1850 von König und Landtag feierlich beschworen wurde. (Die gesetzgebende Gewalt wird fortan durch den König, das Herrenhaus — seit 1854 so genannt — und das Haus der Abgeordneten ausgeübt.) Der Sturm war vorbei; die Ruhe kehrte zurück. 6. Der unruhige Geist der Zeit ergriff auch das bayerische B^gungen^in Volk. In lärmender Weise verlangte es Preßfreiheit, Ministerverant- «aven. Wörtlichkeit, Öffentlichkeit der Rechtspflege 2c. König Ludwig I. gewährte durch die Proklamation vom 6. März 1848 alle diese Forderungen, legte aber am 20. März aus freiem Entschlüsse die Zügel der Regierung in die Hände seines Sohnes Maximilian. — Stürmischer war die Bewegung in Baden. Leidenschaftliche Republikaner, wie Hecker, Struve und Herwegh, planten den Sturz der Monarchie. Sie riefen im April 1848 von Konstanz aus zu den Waffen. Die von ihnen aufgestachelten und von französischen Republikanern verstärkten Haufen aber wurden von Bundestruppen zerstreut. 7. Wir haben bisher die auf den freiheitlichen Ausbau der Einzelftaaten gerichteten Bestrebungen kennen gelernt; nun werde noch der mächtigen Strömung gedacht, welche eine gründliche Umgestaltung der Bundesverfassung und damit die Vereinigung der deutschen Staaten und Stämme zu einem organisch gegliederten Ganzen ins Auge faßte. Ende März 1848 vereinigten sich in Frankfurt a. M. verschiedene Das Vorparia-Mitglieder der deutschen Ständeversammlungen, das sog. Vorparlament. Sie stellten den Grundsatz der Volkssouveränität aus und beschlossen, daß eine aus allgemeinen, direkten Wahlen hervorgehende deutsche Nationalversammlung das Verfassungswerk in Angriff nehmen und zur Durchführung bringen solle. Ihre Beschlüsse fanden die Zustimmung des Bundestages, welcher sich, die Zeichen der Zeit er- 13*

3. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 152

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
152 Ix. Von der Französischen Revolution bis zum Wiener Kongreß. Tschako als Sinnbild des sie beherrschenden Geistes einen Totenkopf trugen, fühlten sich so enge mit ihm verbunden, daß sie es für eine Ehre hielten, für ihn zu sterben, für eine Schande, ihn zu überleben. Fest entschlossen, weder Pardon zu geben, noch zu nehmen, drangen sie nach Art einer altgermanischen Gefolgschaft von Schlesien ans nach Sachsen vor, besiegten in Halberstadt ein französisches Regiment und gelangten bis vor Braunschweig. Hier aber erlitten sie durch einen überlegenen Gegner eine Niederlage, flohen mit ihrem Führer bis an die Nordsee und fanden dann auf englischen Schiffen Schutz vor den nacheilenden Feinden. Das Unter- 4. Ebenso erfolglos, nur tragischer in seinem Ausgange war das i%9mws?uanb Unternehmen des Majors von Schill von Berlin. Er hatte sich bei Mm). der Verteidigung Kolbergs (1806 und 1807) viel Ruhm erworben und war Gegenstand begeisterter Verehrung und Bewunderung. Ein Held durch und durch, ein glühender Patriot, brannte in ihm eine Kampfbegier von unbezwingbarer Stärke. Hingerissen von derselben, faßte auch er den Sturz Jeromes, des Königs von Westfalen, ins Auge. Indem er von der Überzeugung erfüllt war: „Besser ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende", führte er Ende April 1809 sein Husarenregiment von Berlin hinaus wie zum Exerzieren und feuerte dann die Kameraden zum Kampf und Siege an. Die entschlossenen Krieger zogen durch Sachsen an die Elbe. Allein die erwartete allgemeine Erhebung blieb aus. Die Zaghaftigkeit der Fürsten und die Furcht vor dem Gewaltherrscher wirkten noch lähmend auf den Willen des Volkes. Friedrich Wilhelm Iii. verurteilte sogar — und mit Recht — Schills Unternehmung (es war ein schweres Verbrechen gegen die Subordination) und warnte vor einem Anschluß. So mußte das tollkühne Beginnen mit einem Mißerfolg enden. Da ihm feindliche Übermacht das Eindringen in Westfalen verwehrte, so wandte sich Schill in planlosen Kreuz- und Querzügen an die Ostsee und besetzte Stralsund. In den Straßen der Stadt, wohin französische Truppen vorgedrungen waren, kam es Ende Mai zu einem äußerst hartnäckigen Kampf. Schill siel; 11 seiner Offiziere wurden als Gefangene nach Wesel gebracht und dort auf Napoleons Befehl erschossen. — Die Erinnerung an Schill erhöhte im Jahre 1813 die opferwillige Begeisterung. Alle diese Erhebungsversuche in Norddeutschland mißglückten, weil die Anlehnung au eine starke, geordnete Macht fehlte, weil insbesondere Preußen seine Banner nicht entrollte. Bereinigung 5. Nach der Überwindung Österreichs befand sich Napoleon auf Wo. dem Gipfel seiner Macht. Die schwindelerregende Höhe, die er erklommen , hatte aber auch seinen Übermut ins Grenzenlose gesteigert und veranlaßte seine von Stolz, Herrschsucht und Tatendrang erfüllte

4. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 144

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
144 Ix. Von der Französischen Revolution bis zum Wiener Kongreß. Bedeutung der Reformen. Reorganisation des Heeres durch Scharnhorst. stellen, indem er die Ämter nach dem Grad der Tüchtigkeit und Begabung verlieh. Die ©teutschen Reformen riefen eine große Bewegung im Volke hervor; sie befreiten das Volk aus der Bevormundung, milderten die sozialen Gegensätze und brachten die Menschenwürde zur Anerkennung. Der geniale Mann wirkte kaum zwei Jahre in seiner einflußreichen Stellung. Das von ihm ausströmende und die Nation mächtig anfeuernde Leben blieb Napoleon nicht verborgen. Dieser erkannte die Gefährlichkeit des Reformators für seine Zwecke und Schöpfungen und erwirkte 1808 bessert Sturz. Nur ungern entließ ihn Friedrich Wilhelm Iii. aus seinem Dienst. Stein floh zuerst nach Österreich und später nach Rußland. Sein Verlust war unersetzlich; die Spuren seiner Wirksamkeit aber waren nicht mehr zu verwischen. Er hatte die Keime zu einer Entwicklung gelegt, die zu einer Gestaltung führte, in welcher uns heute im großen und ganzen der preußische Staat entgegentritt. 3. Mit der Reform des staatlichen und bürgerlichen Lebens ging Hand in Hand die Reorganisation des Heeres. Das größte Verdienst um die militärische Wiedergeburt erwarb sich der Kriegsminister Tcharnhorsl (geboren 1756 als Sohn eines Bauern int Hannoverschen). Von dem Bewußtsein durchdrungen, „daß nur in einem geistig urtb sittlich gebilbeten, volkstümlichen Heer, nicht in einer bloß mechanisch gebrillten Menge, das Heil der Zukunst beruhe", galt ihm der Heerbienst als Ehrenpflicht jebes Staatsbürgers und daher suchte er den Grunbsatz der allgemeinen Wehrpflicht nach Möglichkeit zu verwirklichen. Jeber Wehrfähige follte zum Verteidiger des Vater-laubes herangebildet werden; Stellvertretung sollte nicht gestattet sein. Damit dem Heere vaterlänbischer Geist, sittlicher Ernst und Freubig-feit im Dienst eingepflanzt werbe, verbot Scharnhorst die Werbungen im Ausland, entfernte die Beschotterten, beseitigte die eiitehrenbeii Strafen (Prügelstrafe), machte die Beförbermtg nicht von der Geburt, sonbent von der Bilbuug, der militärischen Tüchtigkeit abhängig und faßte als Zweck der Ausbilbnng nicht bat Drill für beit Parabeplatz, sonbent die Schulung für das Schlachtfeld ins Auge. Scharnhorst wurde auch der Begründer der preußischen Landwehr. Aus diese Weise schuf er die Grundlagen, auf welchen die spätere preußische Heeresverfaffung aufgebaut wurde. — Schon erfüllte ihn der Gedanke eines Volkskrieges gegen den Weltbezwinger. Nach einer Vorschrift Napoleons jedoch durften nicht mehr als 42 000 Soldaten unter den Waffen stehen. Um nun im Kriegsfall der Armee eine geübte Reserve zuführen zu können, wurden alle vier Monate neue Rekruten eingezogen, nach notdürftiger Ausbildung wieder entlassen und dann durch neue ersetzt. So kam es, daß Preußen 1813 277 000 Mattn in bett Krieg schicken konnte.

5. Handfibel zum Lesenlernen - S. 23

1868 - Erlangen : Palm & Enke
23 er jetzt genug hätte und daß ihm mehrere schäd- lich wären. Aber Lorenz weinte und schrie: Kir- schen, Kirschen! Hierauf nahm ihm der Vater die, welche er noch hatte, und bestrafte ihn noch obendrein. Mit dem, was man dir giebt, laß willig dir genügen: Wer nicht zufrieden ist, verdient nicht mehr zu kriegen. 23. Laß dich warnen. Wann Philippine nähete, oder sich anzog, so hatte sie die schlirnme Gewohnheit, daß sie die Näh- und Stecknadeln in den Mund nahm. Ihre Mutter verwies ihr das oft, und warnte sie ; aber Philippine achtete nicht darauf, und that eö immer wieder. Einmal hielt sie auch eine Nähnadel im Munde, als eben ihr Bruder in das Zimmer trat, welcher sich zum Spaße das Gesicht schwarz gemalt hatte. Darüber fing sie so heftig an zll lachen, daß sie die Nähnadel vergaß, und sie hin- unter schluckte. Nun ging sie weinend zur Mutter, und klagte ihr Unglück. Liebe Mutter! schrie sie, hilf mir doch. Die erschrockene Mutter schickte sogleich zu einem Arzte, welcher auch bald kam, und sich alle Mühe gab, Philippinen zu retten. Allein vergebens, die Nähnadel blieb im Magen stecken, und das leicht- sinnige Kind mußte nach etlichen Tagell unter den größten Schmerzen sterben.

6. Handfibel oder Elementarbuch zum Lesenlernen - S. 24

1817 - Erlangen : Palm
1 \ ' ‘ ■ 24 ----------- cher sich zum Spaße das Gesicht schwarz gemahlt halte. Darüber fieng sie so heftig an zu lachen, daß sie die Nähnadel vergaß, und sie hinunter schluckte- Nun qieng sie weinend zur Mutter, und klagte ihr Unglück. Liebe Mutter! schrie sie, hilf mir doch. Die erschrockene Mutter schickte sogleich zu einem Arzre, welcher auch bald kam, und sich alle Mühe gab, Philippinen zu retten. Allein ver- gebenö; die Nähnadel blieb im Magen stecken, und das leichtsinnige Kind mußte nach etlichen Ta- gen unter den größten Schmerzen sterben. 22. Das hätte ich nicht gedacht. Ein Knabe hatte sich angewöhnt, wo er ei- nenhund sah, ihn mit Steinen zu verfolgen, oder ihm wenigstens unversehens einen Schlag zu ver- setzen Das war böser Muthwille, der ihm ein- mal schlimm v rgolten wurde. Er warf auch einst nach einem großen Hunde; der kehrte sich aber um, riß den Knaben zu Boden, und biß ihm ein Loch in das rechte Bein. " Das hätte ich nicht gedacht, daß der Hund so böse wäre;" sagte er, und gieng hinkend nach Hause. Bald darauf gieng er bei einem Pferde vor- bei , und schlug ès mit einer Ruthe. Das Pferd schlug hinken aus, und traf ihn an den Kopf, so daß er ohnmächtig zur Erde siel. "Das hätte ich nicht gedacht, daß ein Pferd so boshaft wäre", war seine Antwort, als ihm seine Eltern diese Unbesonnenheit verwiesen.

7. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 56

1827 - Erlangen : Heyder
r — 56 — Zugurtha in römische Gewalt, und entriß.damit wieder dem Marius die Ehre des Siegs (ioo). Iugurlha verhungerte in einem römischen Kerker. Aber eine andere größere Ehre war dem stolzen Marius aufgespart. Es hatten sich nämlich seit 113 bis- her unbekannte Horden vom schwarzen Meere her den Granzen des römischen Reiches genähert, und durch ihre riesenmäßige Größe und Tapferkeit, wie durch ihre Verheerungen allgemeinen Schrecken erregt. Man nannte sie Cimbern und Teutonen, an welche sich bald noch Ambronen, Helvetier und andere Völkerstamme anschlossen. Jene erstern, nomadisch ziehenden, Stäm- me waren, wenigstens die Teutonen, gewiß Ger- manischen Ursprungs. Bei Noreja in der Steiermark schlugen sie Papirtus Carbo und ein konsularisches Heer, und drangen weiter nach Gallien bis Spanien- vor (ein kleines Vorspiel der spätern großen Völker- wanderung!). Zn Gallien schlugen sie den Consul Zunius Silanus. Daß sie Land für Kriegsdienste ver- langt, ist unerwiesen. Dann erlagen ihnen noch mehre- re Eonsuln. Da zum Erstenmal bewarb sich Niemand um das Consulal in Nom, bis endlich der düstere Mann von Arpinum es 104 wieder erhielt, und (die Noth gebot es) bis 101 dreimal hintereinander führte. Freilich mußte er sich erst ein muthiges Heer schaffen, mit dem er (102) zuerst den Teutonen und Ambronen begegnete, und sie bei Aix oder Aquä Sexttä in einer mehrtägigen Schlacht, und zwar erst die Ambronen, dann die Teutonen unter dem riesigen Teutobod (für dessen Gebeine man später sogar in dieser Gegend auf- geft^idene Elephantenknochen hielt) entscheidend schlug. Unterdessen hatten die Eimbern einen andern Weg ein- geschlagen, indem sie über die rhätischen Alpen in das schöne Land Italien schrecklich htnabstiegen. Auf ihren großen Breterschilden glitten sie die Gletscher hinab, leiteten die Etsch ab, um bequemer hinüber zu kom- men, und verbanden in der Schlacht die vordrrn Linien Mit Ketten. Schon war Eonsul Luctatius Eatulus vor ihnen gewichen; da stieß Marius zu ihm, und yun schlugen beide sie durch glückliche Stellung und römische Taktik (101) auf den Raudischen Ebenen bei

8. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 9

1827 - Erlangen : Heyder
0 Ansehen erhielt. Alles dies weifet die Geschichte nur sparsam nach, aber es muß fast so gewesen sein. So werden uns nur einige Erfindungen der frühe- sten Zeit, z. B. der Saiteninstrumente durch Jubal, der Kunst Metalle zu bearbeiten durch T u b a l, nanr» Haft gemacht, die aber schon manches vorhergegangene voraussetzen. Die ersten Erfindungen müssen die näch- sten Dedürfnisse der Menschen befriedigt haben; und diese sind Obdach, Kleidung und Nahrung. Baum und Höhle gaben die natürliche Wohnung, aber auch Anlaß zu künstlicherem Anbau aus Zweigen, Pfählen oder Erdwänden; daß ausfallende Körner oder in die Erde herabgebogene Zweige neue Pflanzen und Baume gaben, führte auf Ackerbau und Anpflanzung, Bear- beitung und Düngung der Erd». Daß manche Thiere, die man meist nach ihrer Stimme nannte, sich mehr an den Menschen gewöhnten, machte, daß man bald auf Erhaltung und Fortpflanzung derselben bedacht war; die Milch derselben war schmackhaft, nicht min- der ihr Fleisch; ihr Fell konnte Bedeckung werden. Der wilden Thiere erledigte man sich mit der Keule (der natürlichsten Verstärkung der Faust) oder dem ge- schwungenen Steine (Schleuder); Thierknochen ver- schärften die Spitze der Stange zur Lanze, und ein getrockneter Darm an beiden Enden eines biegsamen Holzes befestigt, gab nicht allein Ton, sondern auch einem daran gehaltenen zugespihten Stabe größere Schnellkraft. In Felsenspalten oder unter Vaumwur- zeln fand man glänzenderes Gest«n (Metall), das sich mit schweren Steinen breit oder spitzig schlagen ließ. Der zündende Blitz oder zufällige Reibung mehrerer Hölzer erzeugte das Feuer, dessen Werth man bald einsah, es ganz besonders hoch hielt, verehrte, und zu seiner fortdauernden Unterhaltung besondere Männer anftellte. Vielleicht war dies der erste Ursprung der Feuer-Priester. Andere führte die allgemeine Tren- nung in weite Steppen, wo nur die Heerde alleinige Nahrung und der Nomadischen Lebensart den Ursprung, gab. Ueber Stäbe gelegte Felle waren die ersten Zelte. Andere kamen in Wälder, wo Jagd — andere an Flüsse» wo Fischfang den Hunger stillen kehrte. Manche gelan-

9. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 243

1827 - Erlangen : Heyder
243 ableiter, (daher mit Beziehung auf den nordamerika- nischen Krieg es heißt: eripuitcvelv kulmen sceptrum- que tyrannis). Die Metall-Electricität (Galvanismus) entdeckte Galvani zu Bologna 17q1; und Volta zu Pavta fügte die Doltaische Säule einige Jahre später hinzu. Auf den Gedanken, mit Gas (welches Fluidum Robert Boyle, f lögt, entdeckt haben soll) zu be- leuchten, kam zuerst Lampadius (1801) in Fretberg. Lebon, der Erfinder der Thermolampe entwickelte Gas aus Holz; bald darauf die Engländer aus Steinkohlen; und jetzt ist fast ganz London mit Gaslicht beleuchtet. Den Anemometer (Windmesser) erfand 1708 Wolf; 1676 der Engländer Barlow die Repetiruhren; 1726 ein Engländer Sully die Seeuhr; 1730 der Holländische Gärtner Holt das Kopuliren der Bäume (überhaupt wurde seit Le Notre die Gärtnerei zur Kunst, aber im steifen französischen Geschmack, dem die Engländer ihre Parks entgegensetzten); 1753 nahm ein Schotte-Frcm'z Horn die erste Maserneinimpfung vor. Didot vervoll- kommnete die Stereotypen, die der Holländer van der Mey zu Ende des 17ten Jahrhunderts in Leiden er» fand. Ueberhaupt wurde die Buchdruckerkunst durch Bodoni, Didot, Göschen, Breitkopf, Tauchnitz, ästhe- tisch sehr veredelt. Den Runkelrübenzucker erfand der Ehemiker Achard 1800, den Stärke-Zucker der Peters- burger Akademiker Kirchhofs; 1768 der Engländer Ed- geworth die Eisenbahn; 1769 Wille den Electrophor; 1773 Reiryarus den Blttzschirm;-Robert Fiilton 176? bis 1815 (die Dampfmaschine selbst James Watt) ein Nordamerikaner das D a mpfb 0 ot, ferner einen Kahn/ um unterm Wasser zu schwimmen, und die Marmor- sägemühle; der Russe Krechting den Dendrometer -oder Baummesser; der Schotte Owen die Armenkolonien; den Steindruck 17y6 Aloys Senefelder und Simon Schmidt zu München; das Panorama Robert Parker (Ende des 13. Zahrh.); das Panharmonlkon Mälzl in Wien; 1815 Drais die Laufmaschine (Draisine); da^ Fortepiano erfand Schröter 1717; Perkins 1l25 die Dampskanone. — 16 *

10. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 90

1827 - Erlangen : Heyder
Streitigkeiten über die doppelten Naturen, Personen, Willen u. f. w. in Christa eine Menge Lehren zu. Tage brachten, deren zu genaue Untersuchung glücklicherweise der einfach fromme Christ zu seinem Heile nicht bedarf. Außerdem führten für schwache Regenten wohl auch Weiber, Verschnittene, Mönche die Negierung. Die benachbarten drohenden Völker, wie Bulgaren, Perser, Hunnen, wußte man durch Tribute zu beschwichtigen, und als die Araber Consiantinopet selbst belagerten, schleuderte man gegen ste das auch unter dem Wasser brennende, unverlöschliche griechische Feuer. Unter vie- len Kaisern zeichnet sich Iustinian I..aus (521 —505), der nicht allein Italien wieder eroberte, sondern auch für sein Reich ein nach ihm benanntes Gesetzbuch aus ältern Duellen und neuern Edicten Zusammentragen ließ (Codex Justin ia ja eus), welches noch jetzt viel Anse- hen genießt. Mit allen feinen Verdiensten aber um die Rechtswissenschaft konnte er die Parteien der Grü- nen und Blauen (die von der Rennbahn sich bald über Stadt und Hof verbreiteten, und Hof- und Volks- faction wurden) nicht unterdrücken. Mit den philo- sophischen Schulen zu Athen gieng dies freilich leich- ter! Im 6ten Jahrhundert brach der sogenannte Bil- derstreit in Eonßantinopel aus, indem einige christliche Kaiser die Bilder aus den Kirchen entfernten, die frei- lich ganz irrig angebetet wurden. War auch die Ab- sicht gut, so wurde doch der Streit darüber sehr heftig, und der Bischof von Rom, der längst auf eine gute Gelegenheit gewartet hatte, von den Kaisern Coustan- tinopets sich ganz los zu machen, erklärte sich für die Bilder, schloß sich an die fränkischen Majordomen an, und riß sich von Byzanz los. Auch über den Rang neben dem Patriarchen von Constantinepel, wie über die Lehre des Ausganges des heiligen Geistes vom Va- ter und Sohn zugleich (nach römischer) und vom Va- ter allein (nach griechischer Meinung) war man irr Streit gerathen. Ströme Blutes fioffen über jenen Bildersireit, der endlich doch zurückgenommen werden mnßte, so wie auch das weife Unternehmen, das Mönch- thumc'aufzuhehen, scheiterte. Doch gehörten gerade Leo Isaurirr, und Consilntin V., nnter devev
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